Kurzberichte

2023

Starkregen Griechenland & Libyen (Sept. 2023)

Von Ende August bis Mitte September 2023 zeichnete sich der Mittelmeerraum durch intensive Tiefdrucktätigkeit aus. Bereits das Tief „Erwin“ führte vom 28. bis zum 30. August in Norditalien zu extremen Niederschlägen, Erdrutschen und Überschwemmungen. Anfang September 2023 traten im westlichen Mittelmeerraum in Nordostspanien enorme Niederschlagsmengen auf, während sich weiter im Osten das Tief „Daniel“ zu formieren begann. „Daniel“ entstand an der Südostflanke eines riesigen blockierenden Hochdruckgebietes über Zentraleuropa („Omega-Lage“) und verursachte zunächst in Griechenland und einige Tage später als sogenannter Medicane in Libyen Sturm, heftige Niederschläge und Überschwemmungen. Der Sturzregen führte zum Kollaps zweier Dämme, deren Wassermassen sich durch die libysche Hafenstadt Derna wälzten und Tausenden den Tod brachte. Ganze Stadtteile wurden hinweggespült, mehr als 3000 Gebäude wurden völlig zerstört.

 

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2022

Paktika-Erdbeben in Afghanistan (Juni 2022)

Ein Erdbeben der Stärke 6,2 ereignete sich an der afghanisch-pakistanischen Grenze am 22. Juni 2022 um 01:24 Lokalzeit (am 21. Juni 2022 um 20:54 UTC). Vor allem die Provinzen Paktika und Khost sowie Teile von Khyber Pakhtunkhwa in Pakistan waren betroffen. Es kamen mindestens 1000 Menschen ums Leben, über 3500 Menschen wurden verletzt und mindestens 25 000 obdachslos waren obdachslos.

 

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Starken & Überschwemmungen in Südafrika (April 2022)

Vor rund drei Monaten (Jan. 2022) waren bereits Teile Südafrikas Schauplatz wiederholter und teilweise extremer Niederschläge, die zu gößeren Überschwemmungen führten und einige Todesopfer forderten. Vor allem in den Provinzen Eastern Cape und KwaZulu-Natal entstanden größere Schäden. Im April 2022 wurden erneut küstennahe Bereiche der Provinz KwaZulu-Natal von schweren Niederschlägen getroffen. Innerhalb von zwei Tagen verzeichneten einige Stationen Niederschlagsmengen um 450 mm, binnen 24 Stunden kamen mancherorts um 300 mm zusammen. Angesichts solcher Regenmengen überraschen die zahlreichen Erdrutsche, die zerstörten Brücken und Straßen und tausende beschädigter oder weggerissener Gebäude nicht. Mindestens 395 Menschen verloren ihr Leben. Verantwortlich für die verheerenden Regenfälle war zum Teil das Subtropentief „Issa“, das sich – recht überraschend – unmittelbar vor der Küste KwaZulu-Natals gebildet hatte. Mit knapp 400 Toten avancierte „Issa“ und ein westlich benachbarter Höhentrog zum tödlichsten Sturmereignis in der Geshcichte Südafrikas.

 

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Wintersturmserie, Februar 2022 (NW & Mitteleuropa)

Über einen Zeitraum von etwa einer Woche zog eine Reihe starker Tiefdruckgebiete über Nordwesteuropa und das nördliche Mitteleuropa hinweg. Die Windfelder der sehr intensiven Tiefdruckgebiete betrafen vor allem den Süden Irlands und Englands, Nordbelgien, die Niederlande, die Nordhälfte Deutschlands und den südwestlichen Ostseeraum. Vielerorts wurden Orkanböen gemessen, und selbst im Landesinneren erreichte der Wind stellenweise Geschwindigkeiten von mehr als 118 km/h. An der Station Needles auf der Isle of Wight wurde möglicherweise ein neuer Windgeschwindigkeitsrekord für England mit bis zu 196 km/h aufgestellt. Diese außergewöhnlichen Windgeschwindigkeiten wurden höchstwahrscheinlich durch einen so genannten Sting Jet verursacht.  Auch an einigen Stationen in Deutschland wurden neue Spitzenwindgeschwindigkeiten für den Monat Februar gemessen. Hunderttausende Menschen waren von Stromausfällen betroffen, und es kam zu erheblichen Einschränkungen, insbesondere im Bahnverkehr, der in einigen Regionen komplett eingestellt wurde. Hamburg verzeichnete erstmals seit 2013 eine sehr schwere Sturmflut mit Pegelständen von über 3,5 Metern über dem mittleren Hochwasser. Die Orkantiefs forderten mehrere Todesopfer und verursachten große Sachschäden, die sich nach ersten Schätzungen allein in Deutschland auf mehr als 1 Milliarde Euro belaufen.

 

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Starkregen (Südafrika)

Während in Südafrika die Gebiete ganz im Süden des Landes im Sommer kaum oder nur wenig Niederschlag empfangen – in Kapstadt herrscht beispielsweise ein Mittelmeerklima mit überwiegendem Winterregen – ging es in anderen Landesteilen überaus regenreich zu. Im Januar 2022 brachten konvektiv durchsetzte Niederschlagsgebiete allerdings wiederholt zum Teil extreme Regenmengen und Regenintensitäten, die mancherorts größere Überschwemmungen zur Folge hatten. Vor allem in den Provinzen Eastern Cape und Kwazulu Natal entstanden größere Schäden, auch waren einige Todesopfer zu beklagen.

 

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Vulkanausbruch & Tsunami Hunga Tonga (Pazifik)

Der Vulkanausbruch im Südpazifik (Tongainseln) Mitte Januar 2022 war der weltweit stärkste seit dem Ausbruch des Pinatubo. Hunga Tonga ist ein großer unterseeischer Vulkan etwa 70 km nordwestlich von Tongatapu (Südwestpazifik). Der Vulkan besteht aus zwei kleinen Inseln, Hunga Tonga und Hunga Ha'apai, die durch die jüngsten Ausbrüche in den Jahren 1988, 2009 und 2014/2015 miteinander verbunden wurden. Die Eruptionssequenz begann am 20. Dezember 2021 mit einer einzelnen Eruption. Es folgten ein größeres Ereignis am 14. Januar und der Hauptausbruch am 15. Januar gegen 17:15 Uhr Ortszeit (04:15 Uhr UTC). Alle Eruptionen waren mit einem starken Überschallknall verbunden. Die Explosion der Haupteruption war über Tausende von Kilometern zu hören.

Die Haupteruption löste eine große Massenbewegung aus, die als Quelle für den anschließenden Tsunami vermutet wird. Der Tsunami wurde innerhalb von 15 Minuten auf Tongatapu beobachtet und unterbrach die Energieversorgung. Der Tsunami wurde im gesamten Pazifik, im Korallenmeer und im Tasmanischen Meer mit einer Ausbreitung von bis zu 3 m gesichtet.

Es kam zu schweren lokalen Überschwemmungen auf Tonga (Run-up von 2 bis 5 m) und lokal zu leichten bis mäßigen Überschwemmungen entlang des Korallenmeers (< 0,5 – 3 m) und entlang des Pazifiks (0,5 – 1,5 m). Verschiedene Inseln von Tonga wurden teilweise überflutet. Die kleinen, unbewohnten Inseln Nuku und Tau wurden vollständig erodiert. Die Überschwemmungen auf Tongatapu und Nomuka zerstörten mehrere Gebäude. Korallenriffe und Barriere-Inseln spielten eine wichtige Rolle bei der Abmilderung der Auswirkungen des Tsunami.

Die größten Schäden sind auf den Bruch des Unterseekabels von Fidschi nach Tonga zurückzuführen. Die wirtschaftlichen Verluste, die mit einem solchen Ausfall verbunden sind, werden angesichts der Kosten und der Knappheit von Satellitentelefonen groß sein. Ein großes Problem stellt derzeit die Asche auf der Landebahn von Tongatapu dar, so dass Hilfsflugzeuge meist nicht landen können, um Hilfsgüter zu liefern. Zusätzliche Kosten im Zusammenhang mit den Aufräumarbeiten und der Beseitigung der Asche werden auch in der Landwirtschaft anfallen, ebenso wie mögliche Infrastrukturprobleme durch die Verunreinigung der Wasserversorgung.

 

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2021

Starkregen (USA, Kalifornien)

Eine für Oktober ungewöhnlich rege Tiefdrucktätigkeit ereignete sich zu Beginn der dritten Monatsdekade auf dem nordöstlichen Pazifik. Mehrere kräftige Tiefdruckgebiete griffen mit ihren Frontensystemen weit nach Süden aus und sorgten insbesondere in den zentralen und nördlichen Landesteilen von Kalifornien für ergiebige Regenfälle, in höheren Lagen gab es reichlich Schnee und vielerorts Orkanböen. Die Tageswerte des Niederschlags erreichten nicht selten mehr als 200 mm, das gesamte Niederschlagsereignis konnte in der Summe mit Werten bis 380 mm aufwarten. Der mittlere Monatsniederschlag in Mittel- und Südkalifornien liegt im langjährigen Durchschnitt bei gerade einmal 10 bis 40 mm. So erreichten die Niederschlagsmengen innerhalb einer Woche gebietsweise mehr als 1000 % (das Zehnfache) der sonst in diesem Zeitraum auftretenden Menge. Selbst San Francisco, wo sonst üblicherweise in einem ganzen Monat Oktober nur 27 mm zusammenkommen, verzeichnete Regenmengen um 100 mm. Es traten Überschwemmungen und Erdrutsche auf, es kam zu Unterbrechnungen in der Stromversorgung.

 

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Sturm Hendrik/Ignatz (Deutschland)

Der erste Sturm der Herbst- und Wintersaison 2021/2022 überquerte am 21. Oktober mit seinem Sturmfeld Mitteleuropa und beeinflusste insbesondere die zentralen Landesteile Deutschlands. Selbst im Flachland traten vereinzelt Orkanböen auf, wie zum Beispiel in Dresden-Klotzsche mit 119 km/h; die stärkste Windbö verzeichnete die Station auf dem Gipfel des Feldbergs im Schwarzwald mit 166 km/h. Zahlreiche Bäume stürzten um und beschädigten einige Oberleitungen, für mehrere Zehntausend Einwohner fiel der Strom aus. Im Straßen- und Schienenverkehr kam es zu erheblichen Einschränkungen. Wenngleich der Sturm für Oktober als durchaus ungewöhnlich und heftig bezeichnet werden kann - etliche Stationen registrierten neue Rekord-Windgeschwindigkeiten für den Monat Oktober - zählt er doch nicht zu stärksten Herbst- und Winterstürme der vergangenen 40 Jahre.

 

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Schneefall / Kälte Februar 2021 (Deutschland)

Nach einem ungewöhnlich kräftigen Transport von Staub aus der Sahara begann in der ersten Dekade des Monats Februar 2021 ein zumindest in Teilen Deutschlands extrem kalter Witterungsabschnitt. Er dauert in der Mitte und im Osten des Landes etwa 10 Tage lang an, nach Süden und Westen hin verlor die Kälte allerdings deutlich an Intensität und Andauer. Rekordschneefälle, die gleichzeitig mit starkem Ostwind auftraten, hinterließen von Nordrhein-Westfalen bis nach Sachsen eine mächtige Schneedecke, die sich selbst im Flachland gebietsweise mehr als einen halben Meter hoch auftürmte. In kontinentaler Kaltluft sank unter Hochdruckeinfluss und über dem frisch gefallenen Schnee das Thermometer nicht selten unter -20 °C und mancherorts wurden neue Rekorde der Tiefsttemperatur für den Monat Februar verzeichnet. Die Temperaturen erreichten Werte bis -26,7 °C in Thüringen. Vor allem in den mittleren Landesteilen traten durch den Schnee und hohe Schneeverwehungen erhebliche Behinderungen auf Straßen und Schienen auf, vielerorts kam der Verkehr zum Erliegen oder wurde eingestellt. Strenger Frost sorgte zudem für Eisgang auf einigen Flüssen und Kanälen, nicht nur auf Teilen des Mittellandkanals ruhte die Binnenschifffahrt. Auch auf der Nord- und Ostsee bildete sich küstennahes Eis. Trotz etlicher neuer Temperatur- und Schneehöhenrekorde bleibt der kalte Witterungsabschnitt jedoch weit hinter den Extremereignissen vergangener Februarmonate wie die Jahre 1929, 1947, 1956, 1963 oder 1986 zurück.

 

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Starkregen & Hochwasser Januar 2021 (Deutschland)

Nach einem winterlichen Witterungsabschnitt, der mit gebietsweise ergiebigen Schneefällen einherging, setzte sich im südlichen Mitteleuropa gegen Ende des Monats Januar 2021 regenreiches und mildes Wetter durch. Eingebettet in eine kräftige westliche Strömung transportierten mehrere Tiefdruckgebiete feuchte und sehr milde Luftmassen heran. Bis in Höhen über 1.500 Meter setzte starkes Tauwetter ein, das zusammen mit intensiven Regenfällen die Pegel zahlreicher Flüsse in der Mitte und im Süden Deutschlands und in der Nordschweiz steigen ließ.
 Die meisten Flüsse in Baden-Württemberg, in Nordbayern sowie in Mittel- und Osthessen führten ein Hochwasser mit einer Wiederkehrperiode von 2 bis 10 Jahren. Vereinzelt traten allerdings auch Pegelstände auf, wie sie nur alle 20 bis 50 Jahre einmal vorkommen. In Mittel- und Osthessen konnten sogar an einzelnen Pegeln neue historische Höchstwasserstände beobachtet werden. Auch die Pegel und Abflüsse der großen Ströme Rhein und Donau blieben nicht unbeeinflusst. Am Pegel des Rhein in Karlsruhe-Maxau erreichte der Wasserstand in der Nacht zum 31.01.2021 mit 851 cm seinen Scheitwert, das entspricht einem 5- bis 10-jährigen Hochwasser.
Zu größeren Ausuferungen und Überflutungen kam es vor allem an den Unterläufen der aus dem Schwarzwald west- und südwärts entwässernden Flüsse (z.B. Gutach), im nördlichen Umfeld des Bodensees (z.B. Schussen), im Norden Bayern und im Osten Hessens (Einzugsgebiete von Fulda und Nidder). Eine Schutzmauer des Seemenbachs hielt dem Wasserdruck nicht stand und das Wasser ergoss sich in die Altstadt Büdingens in Hessen.  
 

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2020

Starkregen / Sturm Februar 2020 (Deutschland)

Über gut zwei Tage andauernder Regen, der sich vereinzelt zu mehr als 200 mm summierte,  führte vor allem im Süden Deutschlands zu rasch anschwellenden Bächen und Flüssen. Viele von ihnen führten Hochwasser. An etlichen Flüssen in Rheinland-Pfalz, dem Saarland, in Baden-Württemberg und Bayern traten Hochwasser mit einer Wiederkehrperiode zwischen 2 und 10 Jahren auf. Zu einem extremen Hochwasser an gößeren Flüssen kam es jedoch nicht. Gebietweise uferten Bäche und Flüsse aus oder traten über ihre Ufer und überschwemmten anliegende Grundstücken, Wiesen und Straßen. Einige Straßenverbindungen waren unterbrochen, auch die Bahn stellte beispielsweise auf dem Streckenabschnitt zwischen Perl und Trier ihren Betrieb ein.

Veranwortlich für den Starkregen war die andauernde Zufuhr milder und sehr feuchter Luftmassen. Eine kräftige westliche bis südwestliche Strömung bewerkstelligte einem effektiven Feuchtenachschub nach Mitteleuropa, der sich insbesondere an den Mittelgebirgen und in Alpennähe niederschlagsverstärkend bemerkbar machte. Die ersten drei Tage des Februar 2020 sorgten nicht nur für örtliche Niederschlagsrekorde, auch neue Termperaturrekorde waren mit dabei, und zum Ende des Witterungsabschnittes traten noch vereinzelt neue Windrekorde für den Monat Februar auf.

 

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Feuer in Australien 2019/2020

2019 erlebte der australische Kontinent das wärmste und trockenste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1910. Die landesweite Durchschnittstemperatur des Jahres betrug 21,8°C und lag damit 1,52°C über dem langfristigen Durchschnitt des Referenzzeitraums 1961-1990. Die Folge: Außergewöhnliche Hitzewellen im Januar und Dezember. Zusätzlich zählten bereits die Monate Januar, Februar, März, April, Juli, Oktober und Dezember zu den 10 wärmsten Monaten seit Beginn der Aufzeichnungen. Die damit verbundenen Brände und ihre Rauchwolken verursachten extreme Luftverschmutzung und gefährliche Schadstoffkonzentrationen beispielsweise entlang der Küste von Neusüdwales und auch im Großraum Sydney.

 

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Erdbeben in der Türkei (Doganyol, 24. Januar 2020)

Auf der MMI-Skala erreichte die Intensität der Beben die Stufe VIII - sehr gut gebaute Strukturen wurden leicht beschädigt. Ältere Gebäude erlitten große Schäden. Ferner gab es auch eingeschränkte Bodenverflüssigung. Die festgestellten Schäden entsprechen auf der MMI-Skala der Stufe VIII und an sehr isolierten Standorten eventuell der Stufe VIII-IX.

Die schnelle Schadensabschätzung von CEDIM/CATDAT/Risklayer ergibt einen Gesamtschaden von 0,49 bis 1,56 Mrd. USD mit einem Wiederbeschaffungswert (0,64 bis 1,9 Mrd. USD) in der Größenordnung von 30 % des BIP der Provinz (obwohl die Schäden außerhalb von Elazig auftreten). Der betroffene Bestand mit einigen Erdbebenschäden wurde mit über 30 Mrd. USD berechnet. Es wird erwartet, dass die indirekten Verluste und die gesamten makroökonomischen Auswirkungen diese geschätzten Beträge noch weiter erhöhen werden.

 

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2019

Hochwasser in Venedig 2019 (Italien)

Im November 2019 erlebte Venedig die zweitgrößte Hochwasserkatastrophe seit 1872. Der weltberühmte Markusplatz stand mehr als einen Meter unter Wasser und auch der Markusdom wurde schwer durch das Hochwasser in Mitleidenschaft gezogen.

In den Herbst- und Wintermonaten treten in der Lagunenstadt häufig Überschwemmungen auf, aber noch nie gab es in nur 5 Tagen zuvor eine Serie von vier aufeinander folgenden Extremhochwasserereignissen. Das Hochwasser wurde durch die kombinierte Wirkung der astronomischen Flut und eines außergewöhnlich starken Südost- bis Ostwindes verursacht, der durch ein intensives Tiefdrucksystem über dem zentralen Mittelmeerraum verursacht wurde. Diese Tiefdrucksystem und das entsprechende Gezeitenmuster trat innerhalb weniger Tage mehrmals hintereinander auf und brachte das Wasser von der Adria in die Lagune von Venedig und die Kanäle der Stadt. Nach ersten Schätzungen liegt der Schaden bei mehreren hundert Millionen Euro, und die Reparatur und Restaurierung von Häusern und Denkmälern wird länger dauern.

Das MOSE-System (mobile Barrieren zum Schutz Venedigs vor Hochwasser) soll zukünftig den Hochwasserschutz gewährleisten. Die mobilen Barrieren sollen die drei Zuflüsse abschotten, was es ermöglicht, die Lagune bei Flut vorübergehend vom Meer zu trennen. Die ersten Bauarbeiten begannen 2003, aber die Inbetriebnahme von MOSE wird nicht vor 2021 erwartet.

 

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Außergewöhnliche Schwergewitter mit großem Hagel Juni 2019 (Deutschland)

In dem Zeitraum vom 10. bis 12. Juni 2019 verursachten mehrere Schwergewitter, die mit Hagel, Starkniederschlägen und schweren Sturmböen verbunden waren, im Südosten und Osten Deutschlands erhebliche Schäden an Gebäuden, Fahrzeugen, Infrastruktureinrichtungen und in der Landwirtschaft. Betroffen von großem Hagel mit einem Durchmesser von bis zu 6 cm waren am Pfingstmontag, 10. Juni, vor allem viele Vororte Münchens sowie die Landkreise Freising, Dachau, Landsberg/Lech, Ammersee und Wörthsee sowie der Landkreis Kaufbeuren. Zahllose Bäume stürzten durch Orkanböen bis 120 km/h um, im Bahnverkehr kam es zu erheblichen Ein-schränkungen, und auch am Flughafen München kam es zu Verspätungen und Flugausfällen.

An den nächsten beiden Tagen entwickelten sich vor allem im Osten Deutschlands zahlreiche Gewitter, die teilweise auch von Starkregen und Hagel begleitet waren. Unter anderem führten diese im Großraum Berlin zu starken Beeinträchtigungen. Am 11. Juni meldete die Station Berlin-Buch eine Regensumme von 46,2 mm in einer Stunde, etwas weiter im Nordosten meldete Ueckermünde in Mecklenburg-Vorpommern schwere Sturmböen bis 89 km/h. Am 12. Juni wurde im sächsischen Tauscha, rund 20 km nördlich von Dresden, ein Tornado beobachtet, der an 30 bis 40 Häusern erhebliche Schäden verursachte.

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) schätzte die Schadensumme der drei Tage eine Woche nach dem Ereignis auf 650 Millionen Euro (Elementar und Kasko). Zwar erreichten die Schäden nicht die Größenordnung wie bei dem berühmten Münchner Hagel-sturm 1984 oder bei der Unwetterepisode im Juli 2013 mit schweren Hagelschäden bei Reutlin-gen und Wolfsburg – dennoch zählt das Ereignis zu den zehn schadenträchtigsten Hagelunwet-tern der letzten 20 Jahre.

 

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Starkregen Mai 2019 (Deutschland)

Über gut zwei Tage andauernde Niederschläge, die vereinzelt mehr als 200 mm erreichten, vor allem in der Mitte und im Süden Deutschlands zu rasch anschwellenden Bächen und Flüssen. Viele von ihnen Hochwasser und in Osthessen erreichten zwei Pegel an Fuldazuflüssen sogar neue historische Höchststände. An vielen Flüssen in Hessen, Baden-Württemberg und Bayern traten Hochwasser mit einer Wiederkehrperiode zwischen 2 und 10 Jahren auf, nur ganz vereinzelt auch darüber. Zu einem extremen Hochwasser an größeren Flüssen kam es jedoch nicht.

Gebietsweise uferten Bäche und Flüsse aus oder traten über ihre Ufer und überschwemmten anliegende Grundstücken, Wiesen und Straßen. Einige Straßenverbindungen waren unterbrochen, auch die Bahn stellte ihren Betrieb zwischen Murnau und Garmisch ein.

Verantwortlich für den Starkregen war ein Tiefdruckkomplex mit Zentrum über dem östlichen Mitteleuropa; es lenkte einerseits feuchte und recht warme Luftmassen in einem weiten Bogen von Norden nach Deutschland, und andererseits bewerkstelligte die kräftige nördliche Strömung einen effektiven Feuchtigkeitsnachschub, der sich insbesondere an den Mittelgebirgen und in Alpennähe niederschlagsverstärkend bemerkbar machte.

Das seit vielen Monaten in Deutschland bestehende große Regendefizit konnte die Regenfälle zwar verkleinern aber nicht annähernd beseitigen. Zudem fiel die Regenspende gerade in den besonders trockenen Regionen im Nordosten des Landes nur spärlich aus.

 

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2018

Vulkan-Tsunami Anak Krakatau (Indonesien)

Der Vulkan Anak Krakatau ist der Nachfolger des großen Krakatau, der 1883 ausbrach. Der Vulkan ist bekannt für sein signifikantes Wachstum in den letzten Jahrzehnten. Am 22. Dezember 2018 rutschten nach einem wahrscheinlichen Ausbruch des Vulkans Teile seiner südwestlichen Flanke ins Meer. Dieser Erdrutsch löste einen Tsunami aus, der innerhalb von 30-50 Minuten fast alle Küsten der Sundastraße traf. Da die Ortszeit am frühen Abend war, kamen die Tsunamiwellen ohne große visuelle Hinweise wie zurücktretendes Wasser an den Küsten an und kam damit für die Menschen relativ unvorbereitet. In der indonesichen Provinz "Lampung" fiel die Tsunamiwelle mit einer Flut zusammen, die dadurch noch verstärkt wurde. Das Wellenmuster führte damit zu sehr lokalen großen Überschwemmungen von bis zu 6 m bzw. für ein größeres Gebiet zu 1 bis 3 m. Nach dem Zusammenbruch setzte der Vulkan seine große eruptive Aktivität für mehrere Wochen fort, verbunden darunter mit verschiedene stärkere Expositionen, was zu einem erheblichen Masseverlust führte und seine Höhe um etwa 220 m reduzierte.

 

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Hurrikan Florence (USA)

Mit Florence erhielt das 6. tropische Gebilde der atlantischen Hurrikansaison 2018 einen Namen und wurde zum dritten Hurrikan der Saison und zum ersten major hurricane mindestens der Kategorie 3 im Jahr 2018. Florence zeichnete sich durch eine ungewöhnlich lange Lebensdauer aus und erreichte am 5. sowie nach einer zwischenzeitlichen Abschwächung noch einmal am 10. September 2018 die zweithöchste Kategorie 4 der Saffir-Simpson-Hurrikanskala.  Die höchsten mittleren Windgeschwindigkeiten betrugen 225 km/h, in Böen wurden  269 km/h erreicht, der tiefste Luftdruck im Wirbelzentrum lag bei 939 hPa.

Florence überquerte zwischen dem 30. August und bis zum Landfall am 14. den gesamten Nordatlantik und legte während dieser 16 Tage eine Entfernung von mehr als 6500 Kilometer zurück. Der Landgang erfolgte als Hurrikan der Kategorie 1 am 14.09.2018, 11:15 UTC, bei Wrightsville Beach in North Carolina. Mit Annäherung und Übertritt auf Land wurde Florence nahezu stationär. Es kam zu einem Regenereignis historischen Ausmaßes in den Carolinas und Florence produzierte verbreitet enorme Niederschläge, die zu katastrophalen Überschwemmungen führten. Sowohl North- als auch South Carolina registrierten neue Rekordregenmengen für einen tropischen Wirbelsturm. Ein zuvor gebietsweise rekordnasser Sommer mit bereits vielfach gesättigten Böden verschärfte die Hochwasserlage. Etliche Kommunen, darunter die Stadt Wilmington, waren zeitweise von der Außenwelt abgeschnitten.

Sturmflut, landanhaltende Überschwemmungen, Hochwasser und andere sturmbedingte Auswirkungen und Folgen forderten mehr als 40 Todesopfer. Die Schäden gehen in die Milliarden.

 

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Erdbeben Lombok (Indonesien)

Das Lombok-Erdbeben vom August 2018 war ein flaches Erdbeben mit der Momenten-Magnitude 6,9 Mw, das am Morgen des 5. August 2018 die indonesische Insel Lombok traf. Viele öffentliche und kritische Infrastrukturschäden traten auf, außerdem gab es Schäden an touristischen Einrichtungen an verschiedenen Orten in Lombok, insbesondere an der Westküste. Es wird allerdings erwartet, dass der Schaden für die Versicherungswirtschaft eher unbedeutend sein wird.

 

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Wintersturm Friederike (West- und Mitteleuropa)

Am 18. Januar 2018, am selben Wochentag und Datum wie Orkan "Kyrill" im Jahr 2007, fegte Orkan "Friederike" über einen breiten Streifen von Benelux über Deutschland nach Polen hinweg. Dabei erreichten die Böen Orkanstärke bis ins Flachland (138 km/h in Gera), auf dem Brocken im Harz wurde mit 204 km/h die deutschlandweite Rekordböe während "Kyrill" (202 km/h auf dem über 1800 m hohen Wendelstein in Bayern) übertroffen.

 

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2017

Außergewöhnlicher Indischer Sommermonsun

Übermäßige Regenmengen im Zusammenhang mit 2017 Indischer Sommermonsun führten zu verheerenden Überschwemmungen in einigen Teilen des nördlichen und nordöstlichen Indien sowie in Teilen von Nepal und Bangla Desh. Die Todesopfer stiegen auf über 2000 Personen. Sintflutartiger Regen führten zu zerstörten Gebäuden und hinterließ mancherorts unter Wasser stehende Städte.
Allerdings waren die durchschnittlichen Regenmengen für Indien nicht ungewöhnlich - auch der Beginn des Monsuns entsprach den Erwartungen.

 

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"Wintersturm 'Egon', West- und Mitteleuropa

Am 10. und 11. Januar 2017 bildete sich über dem atlantischen Ozean eine kräftige Frontalzone aus. Das daraus resultierende Bodentief "Egon" verlagerte sich unter Verstärkung von der Bretagne bis zum Morgen des 13. Januar 2017 über Belgien nach Niedersachsen. Die Wetterstation auf dem Weinbiet in Rheinland-Pfalz maß eine Böe von 148 km/h. Neben starkem Wind sorgten Starkschneefälle an der Nordseite des Tiefs für erhebliche Verkehrsbehinderungen mit zahlreichen Unfällen im Süden und der Mitte Deutschlands. Durch Sturm und Schnee kam es zu Schäden an Gebäuden, Stromleitungen und parkenden Autos. 

 

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2016

Erdbeben bei Amatrice in Mittelitalien

Am 24. August 2016 traf ein Erdbeben die Regionen Rieti und Ascoli Piceno in Italien um 01:36:32 UTC. Die größten Auswirkungen machten sich in Amatrice, Accumoli und Pescara & Arquata bemerkbar.
Das Epizentrum lag bei 42,704° N und 13,238° O. Das Hypozentrum lag in 4,2 km Tiefe. Das Erdbeben mit einer Momenten-Magnitude von 6,0 dauerte 15 Sekunden an. Das traurige Ergebnis der Katastrophe sind 268 Tote, 400 schwer Verletzte, und über 4000 Personen, die in Notunterkünften untergebracht werden mussten.

 

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2015

Extremes Regenereignis in Mitteleuropa

Ein extremes Regenereignis in Mitteleuropa vom 19. Bis zum 21. November 2015 wurde durch die Tiefdruckgebiete "Iwan", "Kunibert" und "Jürgen" ausgelöst. Außergewöhnliche Mengen an Wasser (150 – 200 mm) fielen innerhalb des 36-48 Stunden andauernden Ereignisses (Beginn um 11 UTC) herab.
Berücksichtigt man eine Zeitspanne von 24 Stunden (00 bis 00 UTC), war die gefallene Regenmenge auf dem Feldberg ein neuer Rekord. Nichtsdestotrotz hatte die enorm große Regenmenge nur geringe Auswirkungen, da fast alle Flüsse in Bayern, Baden Württemberg und der Schweiz vor dem Ereignis Niedrigwasser führten.

 

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Erdbeben in Griechenland

Am 17. November 2015 traf ein Erdbeben die Insel Levkas in Griechenland um 07:10:09.1 UTC. Das Epizentrum lag bei 38,66° N und 20,6° O. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Das Erdbeben mit einer Momenten-Magnitude von 6,4 dauerte 50 Sekunden an. Im südlichen Teil der Insel Levkas wurden 120 Häuser beschädigt und 20 unbewohnbar. Durch einen zusammengestürzten Stall kam eine Person zu Tode. Auf Ithaka wurden 40 Häuser beschädigt. Auf Kefalonia gab es Berichte von Gebäudeschäden.

 

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Erdbeben in Chile

Am 16. September 2015 um 22:52:33 UTC traf ein Erdbeben die Regionen Coquimbo und Valparaiso in Chile. Das Epizentrum lag bei 31,57° S und 71,65° W. Das Hypozentrum lag in 25 km Tiefe. Das Erdbeben mit einer Momenten-Magnitude von 8,3 dauerte 80 Sekunden an. Laut Nachrichten entstand geringer Sachschaden an Gebäuden verschiedener Ortschaften in der Nähe des Epizentrums durch Erdrutsche und Tsunami-Überschwemmungen.

 

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2013

Wintersturm 'Xaver', Deutschland/Dänemark/Großbritannien

Der Sturm “Xaver“ entwickelte sich am 4. Dezember 2013 in einer Zone mit hohem horizontalen Temperaturunterschieden zwischen Neufundland und Grönland. Vom 5. bis zum 6. Dezember bewegte sich der Sturm unter fortlaufender Intensivierung weiter über Schottland nach Südschweden.
Die höchsten Böengeschwindigkeiten wurden über Schottland (228 km/h; Aonach Mor, 1130 m) und über Deutschland (185 km/h; Sylt) gemessen.
Böenwinde von Norden her verursachten über eine lange Zeitperiode von über 24 Stunden in Verbindung mit hohen astronomischen Gezeiten aufgrund Neumond Hochwasser in der Elbe. In Hamburg (St. Pauli) lag der Wasserstand 4 m über dem Normalwasserstand, was dicht an das historische Hochwasser im Jahre 1962 herankommt.

 

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Erdbeben bei Bohol in den Philippinen

Am 15. Oktober 2013 traf ein Erdbeben die Inseln Bohol und Cebu in den Philippinen um 12:12:31 UTC. Das Epizentrum lag bei 9,86° N und 124,07° O. Das Hypozentrum lag in 12 km Tiefe. Das Erdbeben mit einer Momenten-Magnitude von 7,2 dauerte 30 Sekunden an. Die gesamte Anzahl der zerstörten Gebäude wurde aufgrund der aktuellen Zählung von 10020 zerstörten und 35621 beschädigten Gebäude noch nicht ermittelt. Basierend auf der Zahl der umgesiedelten Familien könnte dieser Wert eine Höhe von mindestens 15000 erreichen. Derzeit sind 222 Personen als tot und 8 Personen als vermisst gemeldet.

 

Bericht 6 (02.11.2013)
Bericht 5 (21.10.2013)
Bericht 4 (19.10.2013)
Bericht 3 (18.10.2013)

 

2012

Taifun 'Saola', Philippinen und Taiwan

Großflächige Überschwemmungen, Hangrutsche, mehr als 30 Tote, viele Verletzte und tausend Obdachlos gewordene – das sind, nach ersten Einschätzungen, die Schäden des Taifuns gewesen. Der tropische Zyklon Saola überquerte erst die Philippinen und danach Taiwan zwischen dem 28. Juli und dem 3. August 2012. Saola bewegte sich extrem langsam über Taiwan, was zu extremen Niederschlägen von insgesamt bis zu 1000 mm in 48h an einigen Stationen führte. Der Weg von Saola sowie die hohen Niederschläge waren durch die Wettervorhersagemodelle nicht genau vorhergesagt worden.

 

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