Globales Tsunami Risiko Modell

Kurzbeschreibung des Projekts und seiner Ziele

Spätestens seit den verheerenden Katastrophen von Sumatra in 2004 und Japan in 2011 ist man sich des globalen Einflusses von Tsunamis wieder bewusst geworden. Die Quantifizierung von Tsunami-Risiken gestaltet sich hierbei als komplex und vielschichtig. In den letzten 20 Jahren entstanden weltweit verschiedene, meist lokale Modelle zur Berechnung der Gefahren und Risiken von Tsunamis, doch diese unterscheiden sich meist massiv in Bezug auf Methoden, Daten und Auswertung. Daher wird im Rahmen dieses Projektes eines der ersten global vereinheitlichten Tsunami Risiko Modelle entwickelt.
Die Quantifizierung von Tsunami-Risiken soll hierbei sowohl im Rahmen der Forensischen Katastrophen Analyse in naher-Echtzeit im Katastrophenfall möglich sein. Darüber hinaus steht die allgemeine Aufgabe, alle bedeutenden Küstenlinien der Welt in Bezug auf mögliche Tsunamigefährdung und entsprechender möglicher Folgeschäden zu untersuchen.
Das Modell verwendet zum einen probabilistische Methoden zur Wiederkehrberechnung der Tsunami-Erdbeben, aber auch deterministische Methoden um Einzelereignisse und ihre Variabilität zu studieren. Dazu gehört die Berechnung der Quellvariabilität, die Definition von Subduktiongeometrien und -charakteristika, die numerische Berechnung der Wellenausbreitung und letztlich die Verbindung von Überflutungsdaten mit der lokalen Exposition zur Berechnung der Schadenswerte. Diese Berechnungen werden dabei teilweise hochparallellisiert auf Grafikkarten zur zeitnahen Berechnungen durchgeführt.
Erste Studien konzentrierten sich auf die Tasmanische See, die Karibik und Teile des Pazifik.

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Abb.: Maximale Wellenhöhe eines hypothetischen Magnitude 9+ Tsunamis im Atlantik.